News
21.04.2023
Gemeinsam gut Leben mit Demenz
mit Generationenbrücke und vielen guten Tipps!
Demenz ist ein wichtiges Thema, das Jung und Alt betrifft. Das war spätestens klar, als die Schüler*innen der HLM Mödling ihr Projekt Generationenbrücke im bis auf den letzten Platz besetzten Raiffeisen Forum Mödling vorstellten. „Auch wenn man nicht weiter weiß - für sie da zu sein und ihnen zuzuhören, da ist den meisten schon geholfen“, fasste einer der Schüler die Empfehlungen der Expert*Innen für den Umgang mit dementen Menschen zusammen. Demenz kann uns alle treffen, auch nach einem Unfall – deshalb ist Inklusion so wichtig!
Expert:innentipps zusammengefasst: Geistig rege bleiben, Freude und Freundschaften pflegen und aktiv leben ist die beste Vorbeugung!
Hier geht's zu den Fotos der Veranstaltung...
Viele gute Tipps und Links finden Sie unter dem Bild bei "...mehr"

Gleich zu Beginn übergab unsere Präs.in Lilli Frömmer-Scherabon einen Scheck über EUR 800,- an Dir. Gerhard Reisner vom Pflege- und Betreuungszentrum Mödling. Da Musik oft gute Erinnerungen weckt, werden dort nun Kopfhörer für die Arbeit mit Erkrankten angeschafft. Weitere EUR 800,- gingen an Ursula Walther vom Cafè Zeitreise in Mödling, um die Nachmittagsbetreuung von Dementen und Angehörigen damit zu fördern (Kontakt sh. auch unten).
Aufmerksam folgten die mehr als 120 Gäste dem Beitrag der HLM Mödling. Die Generationenbrücke bescherte als Türöffner dem unbequemen Thema Leichtigkeit und Humor. Gleichzeitig beeindruckte die Ernsthaftigkeit der Video-Botschaften der Schüler:innen: Die persönlichen Eindrücke ihrer Besuchs- und Bastel-Arbeit mit den doch viel älteren Menschen im Pflegezentrum waren ein großes Geschenk für alle im Saal. „Ich habe viele bereichernde Gespräche geführt und war überrascht, dass es trotz des Altersunterschiedes so viele Gemeinsamkeiten gibt!“ lautete der Kommentar einer Schülerin. Dass so wichtige Projekte wie dieses stets offene Türen im Pflege- und Betreuungszentrum Mödling finden würden, stellte Dir. Gerhard Reisner dar: „Ihr habt da ein ganz tolles Projekt auf die Beine gestellt und wertvolle Beziehungsarbeit geleistet!“
Die hochkarätigen Vortragenden brachten Tipps und kurze Einblicke in ihren Alltag. Petra Hausteiner, Caritas Socialis, betonte: „Fördern Sie positive Kontaktmomente! Selbst kurze Momente können wieder Kraft geben, wenn wir sie registrieren. Lassen Sie sich helfen! In den Tageszentren schauen wir drauf, Ressourcen zu stärken und zu mobilisieren. Hilfreich ist auch Biografiearbeit: Welche Musik mochte der/die Betreute, war sie/er ein modischer Mensch, was war im bisherigen Leben wichtig? Und Pflegende sollten stets darauf achten: Was tut mir gut, welche Rituale brauche ich?“
Birgit Meinhard-Schiebl, Präsidentin der Interessensgemeinschaft pflegende Angehörige, plädierte für Toleranz: „Ich weiß, manchmal tut es ganz weh, wenn man betroffen ist und nicht mehr weiter weiß. Wir müssen aber damit leben können, dass nicht alle Menschen das tun, was wir von ihnen erwarten.“ Unterstützung bräuchten nicht nur pflegende Angehörige, sondern auch pflegende Zugehörige, also Menschen, denen sich Erkrankte vertrauensvoll zuwenden. Diese sollte man jedenfalls rechtzeitig suchen und „für später mal“ Vereinbarungen treffen, wie man gutes Altern besser gestalten möchte.
„Haben Sie keine Angst!“ – das empfahl Univ.Doz. Dr. Gatterer in seinen humorvoll-entspannten und durchaus praktischen Statements für die Betreuung von Dementen. Solange es möglich ist, sollte diese zu Hause erfolgen, denn das vertraute Umfeld hilft. Um einer Erkrankung vorzubauen, lautet seine Devise: „Geistig fit ins Alter: ein aktives Leben führen, rein in neue Kontakte, Fremdsprachen lernen, Musik machen, tun, was Freude macht! Wenn unsere Flexibilität für Neues beginnt, schwierig zu werden, sollten wir sensitiv sein. Depression, Vereinsamung und Überforderung fördern Demenz potentiell.“
Abschließend bedankte sich Lilli Frömmer-Scherabon bei Moderatorin Katharina Klee, allen Referent:innen, den Schüler:innen und ihrer Pädagogin Sandra Eggenfellner sowie bei den Sponsoren des Abends Sonja Laimer, Geschäftsleiterin der Raiffeisen Regionalbank Mödling, und Sozialstadträtin Roswitha Zieger. Beim Ausklang am Buffet konnte man nicht nur Infos bei den Expert:innen einholen: Es gab viel Anerkennung für Jugendliche, die sich mit so viel Freude generationsübergreifend engagieren! Und viel Freude über Kommentare wie: „Es war so toll, so informativ, hab ganz viel für mich persönlich mitgenommen!“
Einmal mehr galt für unser Team und Projektleiterin Gaby Fink-Hopf: Gemeinschaft begeistert, Gemeinschaft bewegt!
Infos zum Cafe Zeitreise, 14-tägig am Donnerstag in Mödling: Anmeldung und Informationen unter +43 6641321506 (Ursula Walther) www.caritas-wien.at/hilfe-angebote/zusammenleben/pfarrcaritas-und-naechstenhilfe/aktiv-in-den-pfarren/zeitreise
Angebote Caritas Socials: www.cs.at/angebote/cs-beratungsservice-pflege-und-demenz
Info-Material: www.caritas-pflege.at/pflege-wien/angehoerige-demenz/informationsbroschueren
13.04.2023
Erbschaft und Testament – Mag. Fellmann zu Gast beim Clubmeeting
Sperriges Wissen – kurzweilig und mit viel Empathie gebracht
„Ich vermache dir…“, eigenhändig, 4. Parentel, Pflichtteil – diese Begriffe schwirrten durch den Raum unseres Clublokals in der Höldrichsmühle. Bei unserem April-Clubmeeting war Mag. Gregor Fellmann, Notar aus Mödling, als Vortragender zu Gast.
Kurweilig, empathisch und durchaus humorvoll erläuterte er, was alles bei Erstellung eines Testaments zu bedenken ist und welche gesetzlichen Regelungen zur Erbfolge aktuell gelten. So manch einer Zuhörerin wurde klar, dass besonders bei Lebensgemeinschaften oder speziellen „Sonderregelungen“ die Unterstützung eines Profis sinnvoll ist, um nicht im Todesfall unliebsame, völlig unbedachte oder auch gänzlich anders geplante Auswirkungen bzw. Überraschungen zu erleben. Conclusio: Beschäftigt euch damit - der Zufall ist bei diesem Thema kein guter Regisseur!
Hier geht’s zur Webseite unseres Vortragenden Mag. Gregor Fellmann www.notariat-moedling.at

12.04.2023
Kultur-Exkursion zur Nationalbibliothek
Gäste aus der Ukraine besuchen mit unserer Programmdirektorin eine der bedeutendsten Bibliotheken Europas
Zu einer ganz besonderen Exkursion, dem gemeinsamen Besuch der Österreichischen Nationalbibliothek in Wien, luden wir diesmal Gäste aus der Ukraine ein, die wöchentlich am Sprachcafe in Mödling teilnehmen. Ob Handschriften und alte Drucke oder der historische Prunksaal die BesucherInnen mehr beeindruckten – die Begeisterung stand allen deutlich ins Gesicht geschrieben.
Eine junge Ukrainerin, die kurz vor der Geburt ihres zweiten Kindes stand, meinte nach der Führung strahlend: „Das war wie frische Luft für den Kopf und die Gedanken!“.
Ein Besuch der Nationalbibliothek vermag wohl Gäste ebenso wie Einheimische immer wieder in den Zauber der Vergangenheit zu führen…
Aktuelles zur Nationalbibliothek finden Sie unter www.onb.ac.at.

Start zur Exkursion für 26 TeilnehmerInnen, darunter auch sechs Kinder, war der Josefsplatz. Unsere Programmdirektorin Monika Prischl begrüßte die Gäste. Zunächst erklärte die ukrainische Begleiterin Julia Pavlovska Jilch auf dem Josefsplatz Wissenswertes über Hofburg, Hofreitschule, Augustiner Kirche und die Palais auf dem Platz. Anschließend gab es großes Staunen beim Eingang zum prächtigen Bibliothekssaal. Denn mit ihren historischen Beständen zählt die Österreichische Nationalbibliothek zu den bedeutendsten Bibliotheken der Welt. Hoch konzentriert folgten die BesucherInnen den Bemerkungen der Guide über historische Bücher, Schriften und Sprachen. Beleuchtet wurde die Sammlungstätigkeit der Österreichischen Nationalbibliothek selbst ebenso wie die Bildsprache der allegorischen Fresken, die die Decke zieren. Selbst die Jüngsten strahlten zufrieden und mit ungeteilter Aufmerksamkeit in diesem beeindruckenden Ambiente.
Schon seit einem Jahr dürfen sich UkrainerInnen, die derzeit in Mödling wohnen, jeden Freitag am Vormittag auf Kaffee und Kuchen freuen. Das Besondere ist jedoch der Sprachunterricht: Clubschwestern aus unserem Club laden sie wöchentlich zum Sprachcafé, für das die Pfarrgemeinde das Evangelische Gemeindehaus in Mödling zur Verfügung stellt. In lockerer Gemeinschaft werden aktuelle Themen ebenso wie Basics der Alltagssprache geübt und verfeinert. Der Vormittag in der Nationalbibliothek bot allen eine gute Gelegenheit, das Gelernte anzuwenden und mit historischem Wissen zu verbinden.
14.03.2023
„Wenn man etwas will, muss man dafür kämpfen“
Clubmeeting mit Eva Geber, Publizistin und Autorin
Eine beeindruckende und unglaublich präsente Persönlichkeit ist sie, die Vortragende unseres Clubmeetings zum Internationalen Frauentag: Eva Geber war von 1974 an 35 Jahre lang Redakteurin der feministischen Frauenzeitschrift AUF (Aktion unabhängiger Frauen) der Wiener Frauenbewegung. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher, für die sie eine Reihe von Preisen, unter anderem das Goldene Verdienstzeichen des Landes Wien, erhielt. Ob zu Fragen des Familienrechts oder häuslicher Gewalt: „Wir waren laut, wir waren auf der Straße! Da musste sich die Politik dann damit beschäftigen! Es existierten Gesetze, aber die waren nicht fertig, sie hinkten der Realität hinten nach.“ Die Demos dienten der Fristenlösung, der juristischen Behandlung von Vergewaltigung in der Ehe und vielen anderen wichtigen Anliegen – jedenfalls aber uns Frauen!
Wie wir alle, trug Eva Geber an diesem Abend zwei unterschiedlich bunte Schuhe, um auf die Ungleichheit zwischen Frauen und Männern hinzuweisen. Ihre Empfehlung für Leben in Gemeinschaften: „Ganz furchtbar ist die Spaltung! Gibt es ganz viele Richtungen, so ist das eine ebenso ernst zu nehmen wie das andere. Sich zusammenstreiten ist wichtig. Dann kann man den gemeinsamen Nenner draus machen. Und ganz wichtig: Man muss das Glück zelebrieren, wenn man es hat. Das Glück kann man verpassen, das Unglück nie!“ (Zitat aus ihrem OE1-Beitrag Menschenbilder).
In der von ihr geleiteten Druckerei „Brücke“ gab es gleiches Einkommen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Diese Gleichwertigkeit gelte es dringend anzustreben. „Würden Frauen gleich viel verdienen, wären sie gleich viel wert, auch in den Augen der Männer. Es gäbe dann weniger Femizide.“
Nur wenige Tage nach Eva Gebers Besuch gab es mutmaßlich bereits den siebenten Frauenmord in diesem Jahr in Österreich. Unser Einsatz gegen Gewalt geht weiter.
Infos für Betroffene und Menschen, die Gewalt beobachten: www.stoppt-gewalt.at
Aktueller Buchhinweis: "Madame D´Ora: Tagebücher aus
dem Exil, hrsg von Eva Geber, Mandelbaum-Verlag, Wien/Berlin 2022

11.03.2023
Female Power Walk 'Brücken bauen' anl. des Int. Frauentages
Soroptimistische Power fürs Frauenhaus
Der Einsatz für die Anliegen und die Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und zählt zu den wichtigsten Themen unseres Clubs – besonders anlässlich des internationalen Frauentages. Daher widmeten wir uns beim heurigen Female Power Walk den sieben bedeutenden Mödlingerinnen, nach denen die Brücken über den Mödlingbach benannt sind. Die interessierten Teilnehmerinnen erfuhren mehr über diese großartigen Frauen, die Pionierinnen in vielen Bereichen waren.
Stadträtin Teresa Voboril betonte in ihrer Rede, warum der internationale Frauentag immer noch nötig ist, um auf die Bedeutung der wichtigen Leistung von Frauen für die Gesellschaft aufmerksam zu machen: „So wie wir miteinander arbeiten, denken, einander unterstützen, so verändern wir unsere Gesellschaft Schritt für Schritt.“
Dass eine Änderung der Gesellschaft besonders bei Gewalt gegen Frauen nötig ist, zeigt die traurige Statistik. 2023 wurden mutmaßlich bereits sechs Frauen in Österreich ermordet. Das Frauenhaus im Bezirk Mödling bietet von Gewalt betroffenen Frauen und ihren Kindern Schutz und Hilfe und unterstützt sie beim Schritt in ein neues, gewaltfreies Leben. Die Einnahmen aus der Veranstaltung und eine Spende des Mödlinger Industriebetriebes Knorr-Bremse kamen daher dem Frauenhaus zugute. Obfrau Gaby Steiner bedankte sich herzlich: „Eure Hilfe und Unterstützung tun so gut. Mit eurer Spende können wir dringend benötigte Ausstattung für die Frauen auf ihrem Weg in eine bessere Zukunft kaufen. Vielen Dank dafür!“
Videos mit der Vorstellung der sieben bedeutenden Mödlingerinnen finden Sie auf unserem Youtube-Kanal.

„Kennen Sie Waltraut Eschelmüller? Lola Solar? Oder Hermine Regal? Melanie Wissor?“, fragte Präsidentin Lilli Frömmer-Scherabon bei der Begrüßung die zahlreichen Teilnehmerinnen beim Female Power Walk am 11. März beim Mödlinger Kursalon. „Es sind Frauen aus Mödling, die hier gewirkt und Außergewöhnliches geleistet haben und trotzdem über einen eher geringen Bekanntheitsgrad verfügen. Wir wollen die Sichtbarkeit dieser Frauen steigern und begeben uns heute auf ihre Spuren.“ Der Verein „Vielzeitig“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Frauenspuren in Mödling sichtbarer zu machen, und setzte das Projekt „Frauen bauen Brücken“ letztes Jahr gemeinsam mit dem Frauenbeirat Mödling und dem Kulturreferat um.