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Gemeinsam gut Leben mit Demenz

    Mit der Generationenbrücke und vielen guten Tipps!

    Demenz ist ein wichtiges Thema, das Jung und Alt betrifft. Das war spätestens klar, als die Schüler*innen der HLM Mödling ihr Projekt Generationenbrücke im bis auf den letzten Platz besetzten Raiffeisen Forum Mödling vorstellten. „Auch wenn man nicht weiter weiß – für sie da zu sein und ihnen zuzuhören, da ist den meisten schon geholfen“, fasste einer der Schüler die Empfehlungen der Expert*Innen für den Umgang mit dementen Menschen zusammen. Demenz kann uns alle treffen, auch nach einem Unfall – deshalb ist Inklusion so wichtig!
    Expert:innentipps zusammengefasst: Geistig rege bleiben,  Freude und Freundschaften pflegen und aktiv leben ist die beste Vorbeugung!

    Hier geht’s zu den Bildern zur Veranstaltung

    Unser Expert:innenteam (v.re.n.l) Petra Hausteiner, Dir. Reisner, Katharina Klee, Birgit Meinhard-Schiebl und Univ.Prov. Dr. Gatterer bei der Eröffnung durch Sonja Laimer und Lilli Frömmer-Scherabon

    Gleich zu Beginn übergab unsere Präs.in Lilli Frömmer-Scherabon einen Scheck über EUR 800,- an Dir. Gerhard Reisner vom Pflege- und Betreuungszentrum Mödling. Da Musik oft gute Erinnerungen weckt, werden dort nun Kopfhörer für die Arbeit mit Erkrankten angeschafft. Weitere EUR 800,- gingen an Ursula Walther vom Cafè Zeitreise in Mödling, um die Nachmittagsbetreuung von Dementen und Angehörigen damit zu fördern (Kontakt sh. auch unten). 

    Aufmerksam folgten die mehr als 120 Gäste dem Beitrag der HLM Mödling. Die Generationenbrücke bescherte als Türöffner dem unbequemen Thema Leichtigkeit und Humor. Gleichzeitig beeindruckte die Ernsthaftigkeit der Video-Botschaften der Schüler:innen: Die persönlichen Eindrücke ihrer Besuchs- und Bastel-Arbeit mit den doch viel älteren Menschen im Pflegezentrum waren ein großes Geschenk für alle im Saal. „Ich habe viele bereichernde Gespräche geführt und war überrascht, dass es trotz des Altersunterschiedes so viele Gemeinsamkeiten gibt!“ lautete der Kommentar einer Schülerin. Dass so wichtige Projekte wie dieses stets offene Türen im Pflege- und Betreuungszentrum Mödling finden würden, stellte Dir. Gerhard Reisner dar: „Ihr habt da ein ganz tolles Projekt auf die Beine gestellt und wertvolle Beziehungsarbeit geleistet!“

    Die hochkarätigen Vortragenden brachten Tipps und kurze Einblicke in ihren Alltag. Petra Hausteiner, Caritas Socialis, betonte: „Fördern Sie positive Kontaktmomente! Selbst kurze Momente können wieder Kraft geben, wenn wir sie registrieren. Lassen Sie sich helfen! In den Tageszentren schauen wir drauf, Ressourcen zu stärken und zu mobilisieren. Hilfreich ist auch Biografiearbeit: Welche Musik mochte der/die Betreute, war sie/er ein modischer Mensch, was war im bisherigen Leben wichtig? Und Pflegende sollten stets darauf achten: Was tut mir gut, welche Rituale brauche ich?“

    Birgit Meinhard-Schiebl, Präsidentin der Interessensgemeinschaft pflegende Angehörige, plädierte für Toleranz: „Ich weiß, manchmal tut es ganz weh, wenn man betroffen ist und nicht mehr weiter weiß. Wir müssen aber damit leben können, dass nicht alle Menschen das tun, was wir von ihnen erwarten.“ Unterstützung bräuchten nicht nur pflegende Angehörige, sondern auch pflegende Zugehörige, also Menschen, denen sich Erkrankte vertrauensvoll zuwenden. Diese sollte man jedenfalls rechtzeitig suchen und „für später mal“ Vereinbarungen treffen, wie man gutes Altern besser gestalten möchte. 

    „Haben Sie keine Angst!“ – das empfahl Univ.Doz. Dr. Gatterer in seinen humorvoll-entspannten und durchaus praktischen Statements für die Betreuung von Dementen. Solange es möglich ist, sollte diese zu Hause erfolgen, denn das vertraute Umfeld hilft. Um einer Erkrankung vorzubauen, lautet seine Devise: „Geistig fit ins Alter: ein aktives Leben führen, rein in neue Kontakte, Fremdsprachen lernen, Musik machen, tun, was Freude macht! Wenn unsere Flexibilität für Neues beginnt, schwierig zu werden, sollten wir sensitiv sein. Depression, Vereinsamung und Überforderung fördern Demenz potentiell.“

    Abschließend bedankte sich Lilli Frömmer-Scherabon bei Moderatorin Katharina Klee, allen Referent:innen, den Schüler:innen und ihrer Pädagogin Sandra Eggenfellner sowie bei den Sponsoren des Abends Sonja Laimer, Geschäftsleiterin der Raiffeisen Regionalbank Mödling, und Sozialstadträtin Roswitha Zieger. Beim Ausklang am Buffet konnte man nicht nur Infos bei den Expert:innen einholen: Es gab viel Anerkennung für Jugendliche, die sich mit so viel Freude generationsübergreifend engagieren! Und viel Freude über Kommentare wie: „Es war so toll, so informativ, hab ganz viel für mich persönlich mitgenommen!“
    Einmal mehr galt für unser Team  und Projektleiterin Gaby Fink-Hopf: Gemeinschaft begeistert, Gemeinschaft bewegt!

    Infos zum Cafe Zeitreise, 14-tägig am Donnerstag in Mödling: Anmeldung und Informationen unter +43 6641321506 (Ursula Walther) www.caritas-wien.at/hilfe-angebote/zusammenleben/pfarrcaritas-und-naechstenhilfe/aktiv-in-den-pfarren/zeitreise

    Angebote Caritas Socials: www.cs.at/angebote/cs-beratungsservice-pflege-und-demenz

    Info-Material: www.caritas-pflege.at/pflege-wien/angehoerige-demenz/informationsbroschueren